In seiner Ansprache beim Requiem am Donnerstag, 15. Februar 2024, für Pater Adalbert Ludwig Balling CMM hob Provinzial Pater Christoph Eisentraut CMM die enge Verbindung zwischen dem seligen Pater Engelmar Unzeitig CMM und dem Mariannhiller Erfolgsautor hervor. „Das Leben dieser beiden Mariannhiller ist eng verbunden, auch wenn sie sich persönlich nie begegnet sind. Es war Pater Adalbert, der noch rechtzeitig die Mühe auf sich nahm, von Zeitzeugen und Mitgefangenen, die das KZ Dachau überlebt hatten, alles zu sammeln, was sie über Pater Engelmar berichten konnten. Daraus entstand zusammen mit anderen Recherchen und den Briefen von Pater Engelmar aus dem KZ seine bahnbrechende Biografie „Der Engel von Dachau“. Ohne diese Vorarbeiten wäre der langjährige Prozess zur Seligsprechung von Pater Engelmar nur schwer vorstellbar gewesen. Als Kongregation sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet.“
Aber auch die Verbindung zu den ermordeten Mariannhillern in den 1980er Jahren sei für Pater Adalbert prägend gewesen: „Anders war es schon mit unseren Mitbrüdern, Mitschwestern und Mitarbeitern, die in den Jahren 1976 bis 1988 in Rhodesien / Simbabwe ermordet wurden. Die hatte Pater Adalbert noch selbst kennengelernt, als er als junger Priester auf der Missionsstation Embakwe in der Diözese Bulawayo wirkte. Gerne hat Adalbert von dieser Zeit erzählt und geschrieben, als er „am Rande der Kalahari“ wirkte. Er wäre sicher gerne in Simbabwe geblieben, aber sein journalistisches und schriftstellerisches Talent war aufgefallen und er wurde nach Deutschland zurückgerufen, um unser Presseapostolat zu übernehmen. Darin war er genauso erfolgreich wie als Rektor der Embakwe Mission. Drei unserer ermordeten Mitbrüder starben später in Embakwe, der Mission, die ihm so ans Herz gewachsen war. Es muss ihm ein Stich ins Herz gewesen sein, dass unter den Tätern auch Mitglieder der Befreiungsbewegung ZIPRA von Joshua Nkomo waren, den er unter Gefahren einmal im detention camp (einem Gefangenenlager) besucht hatte. Adalbert hatte keine Berührungsängste zu den Vertretern der Befreiungsbewegungen.“ Nach den Worten von Pater Christoph Eisentraut sei es für Pater Adalbert eine große Freude gewesen, als er erfuhr, „dass Joshua Nkomo im Alter darum bat, in die katholische Kirche aufgenommen zu werden, der seine Gattin, MaFuyana, schon immer angehörte. Er ist als gläubiger Katholik gestorben, auch wenn seine Befreiungsarmee für den Tod einiger unserer Mitbrüder verantwortlich war, auch für den Tod von Bischof Adolf Schmitt am 5. Dezember 1976 auf der Buschpiste zwischen Regina Mundi Mission und St. Luke´s Hospital, Lupane.“
Pater Christoph Eisentraut betonte zudem, dass Pater Adalbert mit seinen Schriften ein großes Erbe hinterlassen habe. Sein äußerer Lebenslauf sei in wenigen Worten erzählt. Wer mehr wissen möchte, mag nach Aussage von Pater Christoph Eisentraut die autobiografischen Werke von Pater Adalbert lesen, in denen er von Stationen seines Weges erzählt. Gaurettersheim, das Kilianeum der Diözese Würzburg, das Studium im Piusseminar, die Zeit in Simbabwe / Embakwe Mission, dann lange Jahre Köln und schließlich das Missionshaus in Reimlingen. Viele Jahre pflegte er eher einen sehr geregelten Tagesablauf, sonst wäre ein so großes journalistisches und schriftstellerisches Werk gar nicht möglich gewesen. Die Biografien waren ja nur ein Teil seiner Arbeit. Daneben gab es viele Geschenk- und Meditationsbände und die tägliche Arbeit für die Zeitschrift und Kalender der Mariannhiller Missionare.
Pater Adalbert Ludwig Balling habe sich stets für das Leben entschieden, gemäß dem biblischen Wort aus dem Buch Deuteronomium: „Wähle also das Leben, damit du lebst.“ Und in seinen zahlreichen Texten habe Pater Adalbert viele Menschen zu einer ähnlichen Wahl ermutigt.