Bad Abbach. Zahlen können stolz machen. Beim Förderkreis der Mariannhiller Mission sind dies die Beträge, mit denen Menschen in Afrika Bildung, eine Lebensgrundlage und eine Perspektive bekommen. Über 64 000 Euro flossen im letzten Jahr für Schulbauten, Nähmaschinen, Papaya-Pflanzen, Ziegen, Hühner und vieles mehr in verschiedene Regionen Afrikas. Der Förderkreis möchte mit seiner Arbeit dazu beitragen, den Menschen in ihren Heimatländern eine Zukunft zu ermöglichen.
Außerordentlich wichtig dafür ist auch in Afrika die schulische Bildung. Zwei größere Schulprojekte hat der Förderkreis in den letzten beiden Jahren in größerem Umfang unterstützt. Er arbeitet dabei mit Patres des Mariannhiller Ordens zusammen, die vielen Mitgliedern des Förderkreises auch persönlich bekannt sind. Pater Ivor etwa leitete den Bau einer Schule in Lusaka/Sambia, die letztes Jahr fertiggestellt wurde. Mit Pater Robert Kaiza arbeitet der Förderkreis aktuell zusammen. In dessen Heimatpfarrei Kanyigo bekamen Kinder kaum eine Ausbildung, da die nächste Schule viel zu weit entfernt ist. Das ist nun anders: Im Januar begann in Kanyigo der Unterricht in einer kleinen Schule mit zwei Klassen. Mit insgesamt 23 000 Euro finanzierte der Förderkreis diesen Bau. In Afrika sind solche Vorhaben entschieden leichter umsetzbar als bei uns. Im Mai 2023 begann der Bau, nach acht Wochen war er hochgezogen. Spürbar stolz ließ Pater Kaiza den Förderkreis daran teilhaben. Mehrmals pro Woche trudelten Fotos vom Baufortschritt ein, am Ende schickte Kaiza eine detaillierte Abrechnung, seit Januar läuft der Unterricht.
Neben großen Projekten unterstützt der Förderkreis auch viele kleinere Vorhaben, oft auch spezielle Frauenprojekte. Zum Beispiel durch eine Anschubfinanzierung für den Aufbau einer Geflügelfarm in Chambishi/Sambia. Hier haben alleinerziehende Mütter die Möglichkeit, von ihrer eigenen Arbeit zu leben. Auch Mütter ohne Schulbildung können sich hier betätigen. Hilfe zur Selbsthilfe gab es mit Kleinkrediten für Frauen, die damit Tiere oder Saatgut anschaffen. „Frauen spielen in sozialen und wirtschaftlichen Belangen eine entscheidende Rolle in Afrika“, berichtete Pater Thomas Winzenhörlein bei seinem jüngsten Besuch in seinem früheren Heimatort Bad Abbach. Die Kleinkredite werden nach einiger Zeit zurückgezahlt und weiteren Frauen zur Verfügung gestellt. Dass die Beträge zurückgezahlt werden, dessen könne man sicher sein, schmunzelte Pater Thomas. Da gebe es viele wachsame Augen. Ein Trainingscenter für alleinerziehende Mütter oder Frauen in schwierigen Situationen gibt es in Lusaka/Sambia. Hier erlernen Frauen diverse Tätigkeiten. Der Förderkreis finanzierte zehn Nähmaschinen.
Papaya-Setzlinge konnte Pater Patrick in Dar Es Salaam/Tansania mit Bad Abbacher Hilfe anschaffen. „City Farming“ heißt das Projekt. Jugendliche pflanzen die Setzlinge, pflegen die Anpflanzung und vermarkten am Ende den Ertrag. Die ertragreichen Pflanzen brauchen neun Monate bis zur Ernte und leisten einen Beitrag für die Entwicklung der Jugendlichen, die finanzielle Selbstständigkeit der Pfarrei und den Kampf gegen Bodenerosion, wie Pater Patrick die Vorteile einer Anpflanzung mitten in einer Großstadt beschreibt. „Es ist ein gutes Gefühl, mit Projekten wie diesen sinnvoll in die Zukunft arbeiten zu können“, sagte Gabi Hueber-Lutz, die stellvertretende Vorsitzende des Bad Abbacher Förderkreises.
Der Förderkreis
Jubiläum: Heuer wurde der Bad Abbacher Förderkreis 35 Jahre alt. Er hat aktuell 260 Mitglieder, arbeitet mit den Ordensmännern und -frauen der Mariannhiller im südlichen Afrika zusammen und hat seit seinem Bestehen bisher insgesamt gut 900 000 Euro für verschiedenste Aktionen bereitgestellt.
Unterstützung: Der Förderkreis finanziert sich aus den Beiträgen seiner Mitglieder, aus eigenen Aktionen, aus Spenden und aus Zuwendungen anlässlich von Geburtstagen oder Jubiläen. Konten: Förderkreis der Mariannhiller Mission Raiffeisenbank Bad Abbach: IBAN: DE62 7506 9014 0000 1267 30, Sparkasse Kelheim: IBAN: DE21 7505 1565 0010 2253 08.