Liebe Mitbrüder, sehr geehrte trauernde Angehörige,
ich denke, so können wir mit Recht unseren verstorbenen Mitbruder Pater Thomas Heisele bezeichnen: einen leidenschaftlichen Missionar von Mariannhill.
Er war über viele Jahre hinweg als Missionar tätig, der es verstanden hat, den Menschen eine frohe Botschaft zu bringen. Den größten Teil seines Lebens war er in der Diözese Mariannhill tätig. Was ihn auszeichnete, nicht nur bei der Missionsarbeit, sondern in allen Lebensbereichen, war seine Leidenschaftlichkeit, sein Eifer.
Geboren war Pater Thomas am 14. März 1937 in Ulm. Ab 1943 besuchte er die Volksschule und ab 1950 das Spätberufenenseminar St. Joseph hier in Reimlingen. Im Jahr 1956 wechselte er an unser Studienseminar Aloysianum in Lohr und das dortige Gymnasium. 1958 machte er sein Abitur und begann dann sein Noviziat bei den Missionaren von Mariannhill in Mönchsdeggingen. Ein Jahr später legte er seine Gelübde ab und begann mit seinem Studium in Würzburg. Bereits im Jahr 1960 kam er nach Südafrika, um in Pretoria weiter Philosophie und Theologie zu studieren. Die längste Zeit seines Lebens sollte er in Südafrika verbringen. Im Jahr 1965 kam er nach Deutschland zurück, empfing Anfang 1966 von Weihbischof Alfons Kempf die Priesterweihe. Danach war er in unserem Haus in Neuss eingesetzt, vor allem, um für Ordensnachwuchs zu werben. Im darauffolgenden Jahr durfte er nach Südafrika zurückkehren, wo er an verschiedenen Orten tätig war, so in Umzinto, Umsinsini, Jericho und Kevelaer. Von 1981 bis 2000 war er zugleich auch Generalvikar der Diözese Mariannhill und somit Stellvertreter des Bischofs. Seine letzte Stelle in Südafrika war die des Schwesternseelsorgers in Melville am Indischen Ozean.
Er sprach ausgezeichnet Zulu und kam sehr gut mit den Gläubigen zurecht. Er verkündete ihnen wirklich eine frohe Botschaft, indem er offen und ohne Berührungsängste auf die Menschen in Südafrika zuging, voll Lebensfreude und Humor, was sehr gut ankam. Nachdem er zunehmend Probleme mit dem Augenlicht hatte, beschloss er im Jahr 2009 nach Deutschland zurückzukommen. Seither lebte er im Missionshaus hier in Reimlingen. Solange es ihm möglich war, hat er von hier aus Aushilfen in den umliegenden Pfarreien gemacht. Mit großem Eifer hat er sich um die Bibliothek gekümmert. Was er tat, tat er mit Leidenschaft. Wenn er von etwas begeistert war, merkte es jeder. Wenn er gut gelaunt war, merkte man es ihm an. Da sang und Pfiff er mit Begeisterung fröhliche Melodien. Aber auch wenn ihm etwas nicht gefiel, teilte er dies in seiner mitunter kantigen Art unmissverständlich mit. Wie im kurzen Nachruf unseres Provinzials erwähnt, kam es bis zuletzt immer wieder vor, dass er in der Sprache der Zulu träumte. Südafrika war eben seine Heimat.
Sehr geehrte trauernde Angehörige, liebe Mitbrüder, liebe Mitchristen, Pater Thomas war ein leidenschaftlicher Missionar von Mariannhill. Er hat die frohe Botschaft mit Eifer und mit Freude verkündet. Nun schenke Jesus, den er bei den Menschen bekannt gemacht hat, ihm die ewige Freude und das ewige Glück im Himmel. Amen.