Gott ist gut! Ihr seid so gut zu mir! Danke für alles, was ihr für mich tut!
Liebe Mitbrüder, sehr geehrte trauernde Angehörige von Bruder Johannes, liebe Mitchristen,
Gott ist gut! Ihr seid so gut zu mir! Danke für alles, was ihr für mich tut!
Diese Worte hat Bruder Johannes in den letzten Wochen seines Lebens immer wiederholt. Und er hatte recht damit, es sind wahre Worte. Das Gott gut ist, das ist die Grundlage unseres christlichen Glaubens. Das ist die tragende Erfahrung, die Menschen machen dürfen, die aus ihrem Glauben heraus leben wollen, wie auch auch unser Bruder Johannes machen.
Es sind wahre Worte, die Bruder Johannes gegen Ende seines Lebens gefunden hat.
Bruder Johannes war grundsätzlich ein Mann klarer uns wahrer Worte.
Heuchelei war ihm fremd, war ihm regelrecht zuwider. Er hat immer klar gesagt, was er dachte. Hat klar Stellung bezogen, hat sich nie verstellt. Er war ein „Mann ohne Falschheit“, so wie der Apostel Bartholomäus Nathanael, von dem wir im Evangelium gehört haben, der sich klar zu Jesus bekannt hat.
Schauen wir einmal auf auf das Leben von Bruder Johannes:
Geboren war er am 22. Dezember 1939 in Eppertshofen, einem Ortsteil von Berg im Gau bei Schrobenhausen und erhielt den Taufnamen Josef. Zeitlebens hielt er guten Kontakt mit seiner Familie und seiner Heimat. Er wusste seine Wurzeln zu schätzen. Josef Mayr besuchte die Volksschule und danach die Landwirtschaftliche Berufsschule. Ende 1957 kam er ins Missionshaus St. Josef hier nach Reimlingen, wo er den längsten Teil seines Lebens verbrachte. Im September 1958 begann er sein Noviziat und erhielt den Ordensnamen Johannes. 1960 legte er eine ersten Gelübde ab, und 1963 seine Gelübde auf Lebenszeit.
Er war ein Mensch, der immer hart gearbeitet hat. Arbeit war ihm wichtig, Untätigkeit war nicht sein Ding. Eingesetzt wurde er in der Landwirtschaft, und zunächst auch in der Klosterbäckerei. Wenn sich die Mitbrüder nun, Jahrzehnte nach der Schließung der Bäckerei, noch daran erinnern, wie gut sein Gebäck war, dann muss es wirklich sehr gut gewesen sein.
Später dann, vor allem, nachdem die Landwirtschaft hier im Missionshaus aufgegeben wurde, arbeitete er auch als Fahrer für die Druckerei.
Eine große Leidenschaft von ihm war Bergwandern bzw. sogar Bergsteigen. Das war ein Hobby, das ihm entsprach. Die Schönheit der Schöpfung nicht einfach nur bestaunen, sondern sie sich erwandern, etwas tun, tätig sein. Das machte ihm Freude.
Mit den Menschen, mit denen er befreundet war, hier im Ort und darüber hinaus, hielt er gute Verbindung.
Bruder Johannes war ein tiefreligiöser Mensch. Allerdings hat er seine tiefe Spiritualität nicht an die große Glocke gehängt. Dabei wäre er sich vermutlich merkwürdig vorgekommen, wie ein Heuchler. Aber wenn man persönlich mit ihm gesprochen hat, wenn man ihn gut kannte, und vor allem in den letzten Wochen seines Lebens erhielt man einen Einblick in seine tiefe Frömmigkeit.
Gott ist gut! Diese Erfahrung, die er während seines Lebens machen durfte, die hat er besonders gegen Ende in Worte gefasst. Wahre Worte.
(Ansprache vom stellvertretenden Provinzial, Pater Mario Muschik CMM beim Requiem für +Bruder Johannes Mayr CMM)
Möge er nun bei diesem liebenden und guten Gott, bei diesem Gott, der die Liebe ist, für immer leben und geborgen sein. Amen.