2 Milliarden Menschen ohne sicheren Trinkwasserzugang 

2 Milliarden Menschen ohne sicheren Trinkwasserzugang 

Derzeit haben laut den Vereinten Nationen (UN) zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherer Trinkwasserversorgung und 3,6 Milliarden keinen Zugang zu einer sicheren Abwasserentsorgung. Das geht aus dem Weltwasserbericht 2023 hervor, der diesen Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Bericht wurde von der UNESCO im Auftrag der Vereinten Nationen erstellt.

„Zwischen zwei und drei Milliarden Menschen sind schon heute mindestens einen Monat pro Jahr von Wasserknappheit betroffen”, heißt es in einer Pressemitteilung der UNESCO zum Weltwasserbericht 2023. Wasserknappheit werde zur Norm und „in Zukunft auch dort auftreten, wo die Ressource heute noch im Überfluss vorhanden ist”. Angesichts dessen fordert die UNESCO „auf allen Ebenen engere Zusammenarbeit für sichere Wasserversorgung”. Nahezu alle Maßnahmen zur Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung, zum Hochwasserschutz oder zur landwirtschaftlichen Bewässerung erforderten die Kooperation unterschiedlicher Akteure.

Verheerende Zwischenbilanz

Der UNESCO-Weltwasserbericht ziehe eine „verheerende Zwischenbilanz”. Um die Wasser-Ziele der Agenda 2030 zu erreichen, seien „viermal so große Anstrengungen” nötig, so die UNESCO. 

„Angesichts begrenzter Finanzmittel müssen wir koordiniert vorgehen und zum Beispiel beim Klimaschutz immer auch Wasser-Fragen mitdenken. In Europa stehen wir bei Wasser-Partnerschaften schon gut da. In Anbetracht zunehmender Dürre- und Starkregen-Ereignisse und der nach wie vor inakzeptablen Nitratkonzentrationen im Grundwasser brauchen wir aber schnell noch deutlich mehr dieser Partnerschaften“, forderte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

Zunehmende Dürren und schlechte Wasserqualität

Die UNESCO mahnt auch angesichts zunehmender, extremer und langanhaltender Dürren. Diese belaste die Ökosysteme und habe „gravierende Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt”.  Weltweit steige der jährliche Wasserverbrauch jedoch dem zum Trotz jährlich um etwa ein Prozent. Als Grund dafür nennt der Weltwasserbericht Bevölkerungswachstum, sozioökonomische Entwicklung und veränderte Verbrauchsmuster. Besonders in armen Ländern sei zudem die Wasserqualität schlecht und die Abwasseraufbereitung unzureichend. Doch auch in Industriestaaten gebe es Probleme: „Die Belastung des Grundwassers durch die Landwirtschaft stellt ein ernstes Problem dar”, so die UNESCO. 

Hintergrund

Der Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Dienstleistungen ist ein Menschenrecht und gehört zu den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Daran erinnert der Weltwassertag am 22. März. An diesem Mittwoch begann in New York die zweite UN-Weltwasserkonferenz. Das erste Treffen fand 1977 statt. Auf dem Gipfel sollen schnelle Maßnahmen beschlossen werden, die das Menschenrecht auf Wasser- und Sanitärversorgung sicherstellen. Die UN-Wasserkonferenz vom 22. bis 24. März 2023 soll „Fortschritte bei den globalen Zielen zur Wasser- und Sanitärversorgung diskutieren und eine Halbzeitbilanz der Internationalen Aktionsdekade 2018-2028 ,Wasser für nachhaltige Entwicklung` ziehen”, heißt es dazu in der Pressemitteilung der UNESCO. 

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich durch die UNESCO und ihr World Water Assessment Programme für UN-Water erstellt. Dazu arbeiten laut Aussage der UNESCO mehr als 30 UN-Organisationen mit der UNESCO zusammen. Von 2003 bis 2012 erschien der Bericht alle drei Jahre. Seit 2014 wird er jährlich mit einem Themenschwerpunkt herausgegeben. 2023 geht es dabei um Kooperationen und Partnerschaften zum Wasser.