Berufen zu einer besonderen Art der Nachfolge Christi wie die Apostel, haben seit dem dritten/vierten Jahrhundert Christen immer neu versucht, ein Leben für Gott im Streben nach Vollkommenheit, in der Gemeinschaft von Brüdern oder Schwestern, im Dienst für Kirche und Welt zu führen.
Hl. Benedikt von Nursia (480-547) gilt als Vater des abendländischen Mönchtums. Seine Regel setzte sich bis zum achten/neunten Jahrhundert in ganz Europa durch. Menschen, die wahrhaft Gott suchen, schließen sich wie eine Familie in einem Einzelkloster unter einem Abt zusammen. Sie geloben Beständigkeit, klösterliches Leben und Gehorsam. Der Weg zu christlicher Vollkommenheit wird gesucht im Gleichgewicht von Gottesdienst, Gebet, Arbeit und Schriftlesung, gemäß dem Wahlspruch Benedikts “ora et labora”, “bete und arbeite”. Die “schwarzen” Benediktinermönche sorgten entscheidend für die Ausbreitung des Christentums in Europa und bis heute weltweit. Sie waren und sind wichtige Vermittler unseres kulturellen Erbes.
Der Orden der Zisterzienser entstand 1118 im Kloster von Citeaux in Rückbesinnung auf die ursprünglichen Absichten des heiligen Benedikt. Die “weißen” oder “grauen” Mönche und Laienbrüder lebten bewusst karg und von harter Handarbeit, zumeist in abgelegenen Gegenden. Armutsideal und aszetisches Leben zogen im Hochmittelalter die Menschen in Scharen an, seit 1123 auch in Deutschland.
Der heilige Bernhard (1190-1153), Gründer und Abt von Clairvaux, stellte den Orden engagiert in den Dienst der Kirche und förderte u.a. Kreuzmeditation und mystische Marienverehrung. Ein wichtiger Reformer des Zisterzienserordens in Frankreich wurde Armand Jean Bouthillier de Rancé (1626-1700). Der Neffe von Kardinal Richelieu zog sich nach glanzvoller geistlicher Karriere 1644 als Abt in das Kloster La Trappe zurück. Die reformierten Zisterzienser, volkstümlich nach ihrem Ursprungskloster La Trappe “Trappisten” genannt, verwirklichen ein radikales Leben strenger Buße, in Stillschweigen, Gottesdienst, Gebet und Handarbeit, betrieben jedoch keine Seelsorge und Mission. Sie leben äußerst einfach
Der Trappist Franz Pfanner gründete 1882 das Kloster Mariannhill in Südafrika, bald das mit 67 Patres und Chorreligiosen, sowie 199 Brüdern größte Trappistenkloster der Welt, dem er bis 1894 vorstand. Die erfolgreiche Missionsarbeit Mariannhills ließ sich auf Dauer mit dem beschaulichen und
zurückgezogenen Ideal der Trappisten nicht vereinbaren. Papst Pius X. trennte daher das Kloster Mariannhill vom den Ordensverband der Trappisten und gab den Weg frei zur Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill.