Am Sonntag, 3. März 2024, feierte Weihbischof Thomas Maria Renz, Diözese Rottenburg/Stuttgart, in Gedenken an den Seligen Pater Engelmar Unzeitig CMM in der Mariannhiller Klosterkirche in Würzburg einen Pontifikalgottesdienst. In seiner Predigt betonte er, dass der Selige Pater Engelmar als ein gutes Vorbild dienen könne. Man suche in der heutigen Zeit nach seinen Worten wieder nach Vorbildern, auf die man sich stützen und ausrichten könne. Der Selige Pater Engelmar habe das Jesuswort, wonach derjenige, der sein Leben für seine Freunde hingeben würde, in den Grausamkeiten des Konzentrationslagers von Dachau nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt. Das sei die höchste Form der Liebe.
Der Selige Pater Engelmar habe zahlreiche Briefe hinterlassen, die erkennen lassen, dass er auf der einen Seite hochintelligent, aber kein geistiger Überflieger gewesen sei. Der Selige habe in einfachen und verständlichen Worten geredet. So habe er am 10. August 1941 geschrieben: „Gott lenkt alles mit wunderbarer Weisheit. Wir wissen nur nicht sofort, wozu alles gut ist.“ Dies bezeuge das große Gottvertrauen, das Pater Engelmar besessen habe. Der Selige sei überzeugt gewesen, dass Gott keine Fehler macht.
In einem weiteren Brief vom 6. Februar 1944 habe sich der Selige Pater Engelmar mit dem Leid auseinandergesetzt. „Leid ist doch für gewöhnlich ein Führer zu Gott, aber man sieht, dass sehr schwere Heimsuchungen viele Laue auch zerbrechen und von manchen deren gottgewollter Zweck nicht erkannt wird. Bei Gott ist aber nichts unmöglich. So wollen wir weiter den Himmel bestürmen, dass Gott sich der vielen Irrenden und Schwergeprüften erbarmen möge.“ So verstanden habe Pater Engelmar sein Leiden im Konzentrationslager als einen Führer zu Gott gesehen. Und Bischof Thomas Maria Renz ergänzt, dass wenn der Mensch am Ende seiner Möglichkeiten angelangt sei, so sei Gott dann erst am Anfang seiner unbegrenzten Möglichkeiten. Mit einem solchen Verständnis könne uns der Selige Pater Engelmar ein Vorbild sein.
Auch der Umgang mit der Friedlosigkeit in der Welt sei nach den Worten von Weihbischof Renz für den Seligen ein Thema gewesen. So schreibt dieser in der Weihnachtszeit 1941: „Wir sollen wohl die Friedlosigkeit in der Welt für die anderen mitfühlen und miterleben und ihnen zum wahren Frieden verhelfen. Dann wundert es uns nicht, wenn Gott uns manches aus der Hand nimmt, was uns lieb und teuer war. Doch was geht über das Glück, Gott selbst in unserem Herzen zu wissen, der ja die Quelle aller Seligkeit und allen Friedens ist.“ Auch heute würden Menschen in der Ukraine, im Gazastreifen und an vielen anderen Orten in der Welt unter der Friedlosigkeit leiden. Aber für den Seligen Pater Engelmar habe festgestanden, dass Gott die Quelle aller Seligkeit und allen Friedens sei.