Am 10. November 1983 – vor 40 Jahren – wurde Bruder Matthias Sutterlüty ermordet. Pater Regis Mushunje und Pater Abidon Kabwe feierten nun mit der Familie in seiner Heimatgemeinde Egg im Bregenzer Wald einen Gedenkgottesdienst.
Paul Sutterlüty wurde am 29. Dezember 1933 in Egg/Bregenzer Wald als achtes von zehn Kindern geboren. In der väterlichen Mühle und auf der Müllereifachschule in Wels erhielt er seine fachliche Ausbildung. Doch Mahlen und Backen und Geldverdienen waren nicht alles. Er zielte höher. Er wollte mehr – auf den Sinn des Lebens bezogen. Über das Missionsärztliche Institut und das benachbarte Piusseminar wurde er auf die Mariannhiller in Würzburg aufmerksam. Im heimatlichen Riedegg trat er in den Orden ein – und hieß jetzt Bruder Matthias. Das war Anfang der 60er Jahre. Sein Wunsch, in die Afrikamission gehen zu dürfen, erfüllte sich erst nach Jahren mühsamer Arbeit in der Provinzprokura. 1972 war’s dann soweit. Bruder Matthias reiste nach Rhodesien/Simbabwe.
Erst wirkte er auf der St. Paul’s Mission, wo er 1977 die Ermordung der Missionsärztin Dr. Hanna Decker und der Ordensfrau Schwester Ferdinanda Ploner miterlebte. Ihn hätte ums Haar ein ähnliches Schicksal getroffen, wäre ihm nicht ein afrikanischer Arbeiter gerade noch rechtzeitig zu Hilfe gekommen. Später – nach einem verlängerten Heimaturlaub – ging Bruder Matthias nach Embakwe-Mission, am gleichnamigen Fluss, in der Nähe der Kalahari-Halbwüste. Hier setzte er seine segensreiche Arbeit fort. Hier war er bei allen beliebt und geschätzt. Hier mühte er sich, das “Ora et labora” im Alltag zu leben. Seine Briefe aus jener Zeit sind Zeugnisse tiefer Innerlichkeit. In einem Rundschreiben an seine Verwandten und Freunde in der Heimat machte er auf seine immense Arbeit aufmerksam, aber auch auf seine innere Haltung: “Ich organisiere die Werkstätten, die Reparaturen und die Bauerei. Straßenbau, Wasser- und Stromversorgung, Transport, Buchhaltung und vieles mehr halten mich auf Trab. Der Beruf eines Missionsbruders ist etwas Faszinierendes.”
Dann kam der 10. November 1983. Bruder Matthias war mit mehreren schwarzen Hilfsarbeitern am Damm des Stausees. Als er am Spätnachmittag nicht zurückkehrte, begann man zu suchen. Anderntags fand man seine Leiche. Man hatte ihn kaltblütig und brutal ermordet – mit Messerstichen und Hammerschlägen – und dann in einen verlassenen Ameisenhaufen gestopft. Wer waren die Täter? Wie viele hatten sich daran beteiligt? Warum taten sie es? Weil er Weißer war? Weil er Missionar war? – Es ist nie geklärt worden.
Bruder Matthias war sich der Lebensgefahr seit langem bewusst: “Wir bleiben, um unserer Berufung willen, im Dienste der Menschen!