Bundesweit wird am kommenden Sonntag, 3. April, in allen katholischen Kirchengemeinden für MISEREOR gesammelt. Das Werk für Entwicklungszusammenarbeit bittet alljährlich am 5. Fastensonntag im Rahmen seiner Fastenaktion um Spenden für seine internationale und nationale Projekt-, Lobby- und Advocacy-Arbeit in 86 Ländern Asiens und Ozeaniens, Afrikas und des Nahen Ostens, Lateinamerikas und der Karibik. Die Fastenaktion steht in diesem Jahr unter dem Leitgedanken “Es geht! Gerecht.” Sie stellt Projekte zur Anpassung an den Klimawandel in Bangladesch und auf den Philippinen vor, erzählt Geschichten des Gelingens und unterstreicht die gemeinsame Verantwortung für Wege zur globalen Klimagerechtigkeit.
“Der schreckliche und völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine erfordert unsere Aufmerksamkeit. Er hat eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgelöst”, sagt Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR. “Zugleich richtet MISEREOR den Blick auf weltweite Not; Auswirkunken des Krieges auf benachteiligte Länder im Globalen Süden sind absehbar und werden dramatisch sein. Wir dürfen das Leid der Menschen in Weltregionen mit hoher Armutsquote nicht aus dem Blick verlieren, wie zum Beispiel in Syrien, Äthiopien, den Philippinen, Bangladesch, Afghanistan oder dem Jemen.”
Klima- und Ernährungskrisen
Der MISEREOR-Chef erinnert daran, dass entschlossene Maßnahmen zur Begrenzung der Klimakrise nicht aufgeschoben, sondern schneller als bisher geplant umgesetzt werden müssten. Der Weltklimarat hat Ende November die aktuelle Lage als dramatisch, aber nicht hoffnungslos bezeichnet. 3,6 Milliarden Menschen leben bereits jetzt in Gebieten, die durch den Klimawandel hochgradig gefährdet sind, viele müssen infolge der Erderhitzung ihre Heimat verlassen. Partnerorganisationen von MISEREOR unterstützen etwa in Bangladesch Menschen, die aufgrund eines Anstiegs des Meeresspiegels und versalzter Agrarböden in die Hauptstadt Dhaka fliehen mussten. „Trotz des verheerenden Krieges in Osteuropa dürfen wir die Notlagen in zahlreichen Ländern des Südens nicht vergessen, müssen mit Menschen in vielen anderen Krisengebieten der Erde solidarisch und geschwisterlich sein und mit ihnen teilen“, mahnt Spiegel. Nicht nur die wachsenden Folgen der Erderhitzung bereite MISEREOR in diesen Tagen große Sorgen. Durch die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ukraine wachse ebenso die Gefahr schwerer Hungerkrisen, vor allem in zahlreichen Ländern Afrikas. “Steigende Nahrungsmittelpreise und der fehlende finanzielle Spielraum vieler Staaten bedrohen das Überleben von Millionen Menschen”, warnt Spiegel. “Deshalb bitten wir darum, die weltweite Arbeit von MISEREOR an diesem Sonntag mit der Fastenkollekte zu unterstützen und danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Großzügigkeit.”