Abt Franz Pfanner


Abt Franz Pfanner erblickte 1825 in Langen, Vorarlberg, das Licht der Welt. Er bekam den Taufnamen Wendelin. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Feldkirch, studierte er in Abt Franz PfannerInnsbruck, Brixen und Padua Philosophie und Theologie. Am 28. Juli 1850 wurde er im Dom zu Brixen durch Bischof Galura zum Priester geweiht.
Anschließend wirkte er neun Jahre als Pfarrer in Haselstauden bei Dornbirn. Während dieser Zeit reifte in ihm der Wunsch in ein Kloster einzutreten. Aber bevor es so weit war, reiste er 1862 nach Rom und 1863 ins Heilige Land. Am 9. Oktober 1863 wurde er als Pater Franz im Trappistenkloster Maria Wald in der Eifel eingekleidet. Seine erste Profess legte er am 24. November 1864 ab. Drei Jahre später wurde ihm die Aufgabe übertragen, die Kirchen- und Klosterruine von Tre Fontane nahe Rom wieder aufzubauen. Nach zwei Jahren ist das Werk vollbracht und man übertrug ihm
die Gründung des Trappistenklosters Maria Stern bei Banjaluka in Bosnien.
Im Alter von 54 Jahren nahm Pater Franz Pfanner als Prior von Maria Stern am Generalkapitel der
Trappisten in Sept Fons, Frankreich, teil. Zu Gast war auch der südafrikanische Bischof Ricards,
der die Trappisten bat, im südlichen Afrika ein Kloster zu gründen. Während die versammelten Äbte und Oberen noch diskutierten, sprach Pater Franz Pfanner folgende Worte: „Wenn keiner geht, dann gehe ich!” Mit fester Stimme fügt er seiner spontanen Bereitschaft, nach Südafrika zu gehen, hinzu: „Ich verpflichte mich auf drei Jahre und bin entschlossen, mit meiner Mannschaft das neue Kloster in dieser Zeit aufzubauen, wenn der Bischof zahlt.”
Dieser Entschluss wird vom Generalkapitel der Trappisten bereitwillig akzeptiert.
1880 erreichte Pater Franz Pfanner mit 30 Mönchen Dunbrody in der Kapkolonie. Allerdings war die Gegend so unwirtlich, dass man schon zwei Jahre später Dunbrody verließ und sich auf den Heimweg nach Europa machte. Aber es sollte anders kommen. Pater Franz Pfanner konnte in der Nähe der südafrikanischen Hafenstadt Durban eine Farm kaufen. Am zweiten Weihnachtstag im Jahre 1882 blieb die Reisegruppe mit ihren schwerbeladenen Ochsenwagen auf diesem Gelände im Schlamm stecken. Ein Flottmachen der Karren schien unmöglich. Die Nacht brach herein. Franz Pfanner entschied kurzer Hand: „Abladen! Hier bleiben wir. Hier bauen wir unser Kloster!” Und so kam es zur Gründung des Klosters und Missionszentrums Mariannhill – auf dem „Maria-Anna-Hügel” bei Durban. Schon bald war das Kloster Mariannhill Ausgangspunkt für die Gründung vieler Außenstationen. Es wurden Schulen gebaut, Krankenhäuser errichtet, und in den Werkstätten in Mariannhill wurden junge Südafrikaner ausgebildet.
Am 27. Dezember 1885 wurde Pater Franz Pfanner zum Abt des Klosters Mariannhill geweiht.
Es dauerte nicht lange und Abt Franz Pfanner bekam Schwierigkeiten mit der Ordensleitung der Trappisten. Missionseifer auf der einen und die trappistische Ordensregel auf der anderen Seite vertrugen sich nicht. 1892 musste Abt Franz sein Amt niederlegen. Er ließ sich auf der Missionsstation Emaus nieder. Seinem Ideal bleib er aber treu. Bis ins hohe Alter dachte er missionarisch, schrieb ermutigende Briefe und Missionsberichte, gab Ratschläge und Tipps jenen, die sich dem Dienst der Evangelisation widmeten.
Fast 84-jährig starb Franz Pfanner am 24. Mai 1909. Kurze Zeit später löste Papst Pius X. das Kloster Mariannhill aus dem Ordensverband der Trappisten und gab den Weg frei zur Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill.

Aussprüche von Abt Franz:
„Lass das Licht der Freude und des Frohsinns brennen und hüte es in deiner Seele.”

„Wenn uns jemand äußerlich zuwider ist, sollen wir es machen wie die Bienen. Diese saugen von den Giftpflanzen nicht das Gift, sondern den Honig.”

„Wenn das Herz ruhig ist, lässt sich’s leichter beten. Es ist wie beim glatten Spiegel des Sees, wo man bis auf den Grund hinabsehen kann. So kann auch jeder, dessen Herz ruhig ist, bis auf den Grund seines Herzens hinab sehen, ja er sieht Gott selber in seinem Herzen so deutlich, dass es ihm leicht fällt, mit Gott zu reden.”


  • Pater Franz (Wendelin) Pfanner (1825-1909) Abt Franz Pfanner auf seiner letzten Station – Missionsstation Emaus in Südafrika
  • Abt des Trappisten-Klosters Mariannhill in Südafrika
    Vater der Kongregation der Missionare von Mariannhill (CMM)
    Gründer der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut (CPS)
  • 1825 am 20. September, wurde der Bauernsohn Wendelin Pfanner nahe Bregenz in Langen in Vorarlberg geboren.
  • 1850 nach Schule und Studium erhält Pfanner in Brixen die Priesterweihe und wird Pfarrer in Haselstauden-Dornbirn (Österreich).
  • 1859-1863 wirkt er als Beichtvater bei den Barmherzigen Schwestern und als Gefängnisseelsorger in Agram, dem heutigen Sagreb/Kroatien.
  • 1863 tritt Wendelin Pfanner als P. Franz in das Trappistenkloster Mariawald in der Eifel ein.
  • 1867 baut er in Rom die Abtei „Tre Fontane” wieder auf.
  • 1869 gründet P. Franz Pfanner das Trappistenkloster Mariastern bei Banjaluka im damals türkischen Bosnien, dem er als Prior (1872) vorsteht.
  • 1879 sagt Prior Franz Pfanner auf dem Generalkapitel zu Septfons (Frankreich) dem südafrikanischen Missionsbischof Ricards die Gründung einer Niederlassung in Südafrika zu: „Wenn keiner geht, dann gehe ich!”
  • 1880-1882 scheitert eine Klostergründung im klimatisch ungeeigneten Dunbrody (Kap-Provinz)
  • 1882 gründet Pfanner am 26. Dezember das Kloster Mariannhill bei Durban in der südafrikanischen Provinz Kwa-Zulu-Natal als Zentrum erfolgreicher Kultur- und bald auch Missionsarbeit
  • 1885 zum ersten Missionsabt Südafrikas geweiht, stiftet Abt Franz Pfanner die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut (CPS), deren Konstitutionen Papst Pius X. am 2. Oktober 1906 bestätigt
  • 1886 entsteht im südafrikanischen Reichenau die erste von bald zahlreichen Außenstationen des Klosters Mariannhill
  • 1892 überprüft Abt F. Struck aus dem Kloster Ölenberg im Elsaß das Kloster Mariannhill. Der Zwiespalt zwischen dem strengen Ordensideal der Trappisten und der erfolgreichen Missionsarbeit von Mariannhill tritt mit weitreichenden Folgen zutage.
  • 1893 verzichtet Abt Franz Pfanner auf sein Amt. Von der Missionsstation Emaus aus führt er seinen Kampf um Mariannhill, vor allem aber für seine Missionsschwestern weiter
  • 1909 am 24. Mai, stirbt Franz Pfanner, ein „Diener Gottes”.
  • 1909 erhebt Papst Pius X. Pfanners Gründung Mariannhill zu einer selbständigen Gemeinschaft, benannt seit
  • 1936 als CMM, das heißt Kongregation der Missionare von Mariannhill